German-Dutch Colloquium on Research in Arts Education

Tagungsbericht

Am 20. und 21. Januar fand das dritte German-Dutch Colloquium statt, nachdem es pandemiebedingt im letzten Jahr ausfallen musste. Dieses Jahr wurde es von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover veranstaltet, gefördert vom Rat für Kulturelle Bildung e.V. und dem BMBF. Die Tagung wurde hauptsächlich digital abgehalten, jedoch ergab sich die Möglichkeit, dass Lina Dornblüth und Sandra Czerwonka vom Rat für Kulturelle Bildung e.V. und Teunis Ijdens, der das Colloquium mit ins Leben gerufen hat, vor Ort dabei sein konnten. Die diesjährige Veranstaltung befasste sich thematisch mit Multikulturalität in Musik- und Kunstpädagogik und wurde mit einer Keynote von David Hebert (Western Norway University of Applied Sciences) eingeläutet.

David Hebert erläuterte in seiner Rede den Begriff der Glocalisation, der beschreibt, wie Ideen und Künste sich global ausbreiten und dann lokal adaptiert und interpretiert werden, beispielsweise durch Menschen, die ihre Künste und Traditionen bei einer Migration mit in die neue Heimat bringen. Kunstpädagogen und Künstler sollten sich, laut Hebert, der lobalen Natur der Künste, der involvierten Menschen und der dahinterstehenden Industrie bewusst sein, um letztlich erkennen zu können, wie Kunst in unsere Gesellschaft passt und warum sie so wichtig ist.

Die anschließend folgenden Vorträge von Teilnehmern aus den Niederlanden und aus Deutschland umfassten ein sehr breites Themenspektrum: vom Zusammenhand von Persönlichkeit und Teilnahme in AGs in der Schule, über die Erforschung eines Theaterprojekts, Überlegungen zur mono-kulturalistischen deutschen Musikpädagogik, der Verbindung von Autonomieunterstützung und Kreativität in der Schule, zu Dialogen mithilfe verschiedener Künste und der Teilhabe an Musikpraxen in verschiedenen Altersklassen - um nur einige zu nennen.

Das Colloquium wurde von einer Podiumsdiskussion mit Valerie Krupp, Teunis Ijdens, Edwin van Meerkerk und Eva Schurig beschlossen. Im Zentrum der Diskussionsrunde standen u.a. Fragen zur Bedeutung der Befunde des Kolloquiums und ob dieses Format für seine Ziele geeignet ist. Es ist geplant, die Vorträge in einem Tagungsband zu veröffentlichen, und auch ein Veranstalter für das nächste German-Dutch-Colloquium wurde schon gefunden.